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Aktuelle Planungssituation

Der rechtsgültige Regionalplan Südhessen 2000 weist die Stadt Babenhausen als Unterzentrum aus. Demnach ist die Stadt Babenhausen Standort für Einrichtungen der überörtlichen Grundversorgung, die den täglichen Bedarf abdecken. Ein Antrag zur Aufstufung als Mittelzentrum liegt der Landesregierung zur Entscheidung vor. Der Regionalplan weist den Bereich der historischen Kaserne sowie die ehemalige Housing-Area als Siedlungsbereich - Bestand aus. Im Entwurf des neuen Regionalplans ist dieser Bereich entsprechend als Vorranggebiet Siedlung - Bestand dargestellt. Der technische (Hallen-) Bereich und der "Sonderlandeplatz - bisher Bereich für Landschaftsnutzung und -pflege werden nun als Vorranggebiet Industrie und Gewerbe - Planung ausgewiesen. Der Entwurf liegt dem zuständigen Ministerium zur Genehmigung vor. Entsprechend entfällt die Darstellung "SO Bund" im Flächennutzungsplan nach dessen Anpassung an die Vorgaben der Regionalplanung.
Die Zielvorgaben des Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) aus dem Jahre 2009 stellen das Kasernengelände als eigenständigen Stadtteil mit eigenem Zentrum dar. Das Konzept hält die grundsätzliche Gliederung des Kasernengeländes in die drei Funktionsbereiche aufrecht und bettet die Kaserne in die benachbarten Stadtgebiete ein. Das ISEK bildet die Basis für den, gemeinsam von der Stadt Babenhausen und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Auftrag gegebenen Rahmenplan zur nachhaltigen Entwicklung des Gebietes.
Die Kaserne Babenhausen war in den Jahren 2007/2008 Wettberwerbsstandort für den europaweiten Nachwuchswettbewerb für junge Architekten und Stadtplaner E U R O P A N 9. Aus den eingereichten Arbeiten gingen ein Preisträger und eine lobende Erwähnung hervor. Der preisgekrönte Entwurf dient als Basis eines ambitionierten Rahmenplans zur Konverrsion des Areals.

Qualitätsziele für die künftige Entwicklung des Kasernengeländes

Seitens der Stadt Babenhausen sind Qualitätsziele für die künftige Entwicklung des Kasernengeländes beschlossen worden.
Auf dem ca. 60 Hektar großen Kasernenareal soll demnach als zivile Nachnutzung ein Quartier entstehen, in dem modellhaft neue Formen des ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftens, Arbeitens und Wohnens realisiert werden. Die Stadt Babenhausen möchte sich damit aktiv den ökologischen und gesellschaftlichen Herrausforderungen der Gegenwart stellen und einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen leisten.
Um die Nachhaltigkeit der Entwicklung sicherzustellen, soll das Modellprojekt eine Klassifizierung in der höchsten Stufe nach einem anerkannten Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen, z.B. der Systemvariante "Stadtquartiere" der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) erreichen. Auf dem Standort sind für entsprechende Zertifizierungen bereits einige zentrale Ausgangsvoraussetzungen gegeben (Nachnutzung einer Brachfläche, Nähe zum Bahnhof, Anschluss an die Siedlungsstruktur, Anbindung an den Landschaftsraum etc.).

Leitlinien

Für die Nachnutzung wurden von der Stadt Babenhausen folgende Leitlinien beschlossen:

  • Die Nutzung soll durch Gewerbebetriebe, Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Wohnen erfolgen
  • Das Nachnutzungskonzept soll das Entstehen von Versorgungseinrichtungen mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sowie der sozialen Infrastruktur vorsehen.
  • Eine denkmalschutzgerechte Nachnutzung des historischen Teilbereichs aus den Jahren 1900 / 01 ist in das Konzept zu integrieren.
  • Der laufende Energiebedarf für die Nutzungen des Areals soll zum überwiegenden Teil aus regional erzeugten, erneuerbaren Energien (z.B. Sonnenstrahlung, Erdwärme, Biomasse) gedeckt werden.
  • Auf dem Areal sollen öffentliche Grünflächen entstehen.
  • Alle durch Neubau oder Umbau entstehenden Gebäude sollen ebenso wie die gesamte technische Infrastruktur insbesondere zur verkehrlichen Erschließung sowie zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nach den Kriterien der ökologischen Nachhaltigkeit geplant und realisiert werden.

Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Darmstadt plant eine Südumgehung der B 26. Diese wird – nach den gegenwärtigen Planungen – südlich des bebauten Kasernenareals zwischen der Grenze zum Gewerbe-/Hallenbereich und dem Sonderlandeplatz parallel zu diesem verlaufen und östlich der Kaserne wieder auf die alte Straßentrasse treffen.

Die Rahmenplanung wurde mittlerweile durch Fachbüros erstellt und von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.